• Hallo zusammen,

    beim TF Treffen am Wochenende hatte ich mich noch darauf verlassen, dass einer der erfahrenen Teilnehmer einen Bergegurt dabei hat, falls sich jemand fest fährt. Ich plane nun aber demnächst mit einem Arbeitskollegen nochmal zum Bösen Wolf zu fahren und da hätte ich gerne für den Fall der Fälle einen Bergegurt samt passender Schäkel im Kofferraum.

    Ich habe jetzt ein wenig recherchiert und die Infos die ich hier im Forum und generell im Netzt gefunden habe sind recht dürftig und teilweise auch etwas verwirrend. Daher hoffe ich, dass mir hier vielleicht jemand einen Tip geben kann.

    Nach meinen bisherigen Recherchen würde ich sagen ich besorge mir einen 10 m Berge- bzw. Hebegurt entweder in 2t/14t oder 3t/21t (Nennlast/ Bruchlast). Ich nehme an ein dynamisches Seil muss es für den Anfang nicht unbedingt sein, oder?
    Kann mir jemand einen entsprechenden Gurt + passende Schäkel empfehlen?

    Gruß,

    Christian

  • Das reicht nicht!

    Ich hab das mal hier oder in einem anderen Forum erklärt. (Hatte eine zeitlang einen Jeep Wrangler im schweren Gelände)

    Der Gurt muss ausgelegt sein, für das Fahrzeuggewicht inkl. der Zuladung. Da bist du beim TRex allein bei rund 2,5 t. Dann musst du den Haltewiderstand des steckenden Fahrzeuges berücksichtigen. Das verdoppelt die Last einfach mal. Kommt schon 5 t raus. Danach musst du den Gurt dimensionieren. Andere berücksichtigen noch höhere Angaben.

    Die Haltepunkte/Abschleppösen sind am Touareg aber dafür aber nicht ausgelegt. Die sind für das Ziehen eines rollenden Fahrzeuges auf Straße gemacht. Den Dicken damit aus dem Dreck ziehen kann gut gehen (ist es vielfach auch), muss es aber nicht. Hängt immer vom Einzelfall ab, und wie oft du das praktiziert (Ermüdung).

    Einen "starren" Gurt sollte man nicht dynamisch belasten, also nicht mit Schwung reinfahren. Der ist für gleichmäßiges Ziehen gedacht oder zur Verlängerung der Seilwinde. Vielen machen das aber auch falsch!
    Für das Rausziehen aus dem Schlamm soll man einen kinetischen Gurt ("dynamisches Seil") benutzen. Der überträgt die reinspringende Kraft des Schleppers ansteigend an das feststeckende Fahrzeug und der Ruck wird abgemildert, die Dauer der eingebrachten Kraft wird damit auch verlängert und die Chance den Wagen freizubekommen vergrößert.

    Du musst immer davon ausgehen, dass der Wagenboden beim Steckenbleiben aufliegt. Wäre nur eine Schwelle vor den Rädern, könnte der Allradler da langsam raufklettern. Beim Freischleppen zerrst du also die Karre über den Dreck, was ggf. für Motor Antriebe, Auspuff, Schürzten und was da sonst noch ist, nicht zuträglich ist.

    Amen!

  • Danke für deine Antwort, die Werte kann ich nachvollziehen, aber die Schlussfolgerung, dass die genannten Gurte nicht reichen verstehe ich nicht. Du kommst auf 5 t in deiner Rechnung. Selbst wenn wir jetzt auf 7 aufrunden habe ich bei einen 2 t Gurt (Nennlast) noch eine Sicherheitsreserve von 7 t, da gemäß entsprechender Norm die Nennlast 1/7 der Bruchlast ist.

    Ich habe keine Ahnung für welche Last die Abschleppösen ausgelegt sind, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es weniger als 7 t sind, also noch ein Grund mehr wieso der 2 t Gurt ausreichen müsste. Der dickste Gurt nützt ja nichts, wenn es die Öse rausreißt. Ich hatte schon überlegt ob man zwei Ösen einschrauben, per Gurt verbinden und dort dann den eigentlichen Bergegurt anschlagen könnte, so dass sich die Last auf beide Abschleppösen verteilt. Ich befürchte aber, dass die Abschleppösen auch nicht auf seitliche/schräge Belastung ausgelegt sind, gut möglich, dass das dann mehr schadet als nützt.

    Alles nicht optimal, aber wenn die Karre mal feststeckt muss sie ja wieder raus und wenn man keinen Autokran oder Bergepanzer zur Verfügung hat gibt es zum Gurt nicht allzu viele Alternativen. Wenn ich mich rückwärts rausziehen lasse, also in die Richtung aus der ich kam, kann es vom Aufsetzen ja auch nicht mehr viel schlimmer werden und der Unterfahrschutz hilft dann hoffentlich die schlimmsten Schäden zu vermeiden. Außerdem gibt es ja auch noch die Szenarien Sand, Schlamm, Schnee, nasse Wiese,... wo man sich festfahren kann.

    Beim Thema statisch vs. dynamisch habe ich jetzt allerdings eingesehen, dass ein paar Euro mehr für einen Gurt mit ein bisschen Dehnung durchaus Sinn machen. Mir war klar, dass man in einen statischen Gurt nicht reinfahren sollte. Ich dachte aber man könne sich rausziehen lassen, wenn man den Gurt spannt und dann anfängt zu ziehen. Wenn man genauer drüber nachdenkt wird einem aber schnell klar, dass das nur funktioniert wenn der Ziehende deutlich mehr Gewicht und Grip hat, womit wir dann schon wieder in der Kategorie Traktor oder Bergepanzer wären :D

    Kann jemand was zu der Überlegung mit der gleichzeitigen Nutzung von zwei Abschleppösen sagen?

  • Gut! Das die Gurte für den Trex in dem Fall (der Abschleppöse) überdimensioniert sind, ist sicher wahr.

    Ich hab aber schon reißende Gurte gesehen. Die sind wie Gummiband auseinandergeschnippst, ohne Vorwarnung. Das richtet natürlich einen erheblichen Schaden an. Wenn es die Öse rausreißt ist der aber wahrscheinlich nicht geringer.

    Ohne "Geschirr" würde ich die Ösen nicht zusammenziehen, für seitliche Kräfte sind die sicher nicht ausgelegt.

    Wie du schon schreibst ist rückwärts womöglich der bessere Weg. Wenngleich die Aerodynamik des Unterbodens nicht für Rückwärts ausgelegt ist. Aber: Hinten hast du vieleicht auch die AHK, die kann sicher noch am meisten ab.

    Bergepanzer ist aber immer eine Variante! Wenn du ihn nicht mehr rauskriegst, kannst ihn wenigstens verscharren lassen.:D

    So sieht Offroad beim Jeep (durch meine Windschutzscheibe) aus: https://youtu.be/ldaSEhzG6I8
    oder so: https://youtu.be/h6lcrJzt3cc
    oder so: http://youtu.be/QEFqu3lEOC0

  • Hallo,
    ich nutzte seit einiger Zeit eine "Bubba Roppe" als Bergegurt und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Die gibt es in allen möglichen Dimensionen. Da kann man mit Schwing ins Seil fahren, es gibt kein Schlag oder Ruck. Habe damit schon "Eigenbergungen" gemacht als ich meinen Gabelstapler in der Wiese festgefahren habe. Mit dem Dicken mit Schwung ins Seil, Feststellbremse rein und den Stapler mit der Spannung des Seiles raus gefahren.
    Das ganze ist gerade für Bergepunkte wo kein fetter Stahlträger dahinter ist ideal, da es wie gesagt ohne Ruck oder Schlag sehr materialschonend ist.

    Gruß Torsten

  • Torsten, danke für den Tip. Ich denke es wird evt. ein ARB Snatch Strap 8t, 9m. Der hat immerhin 20% Dehnung und kostet etwa die Hälfte des Bubba Ropes.

    Marco: Ich habe übrigens auch nicht vor den Touareg so zu versenken wie auf manchen Youtube Videos zu sehen. Er ist zwar Offroadmäßig ganz gut ausgestattet, aber es ist auch immernoch unser Alltagsauto. Wenn ich den beim Spielen zerlege gibt es Mecker zuhause, d.h. ich erwarte jetzt also keine Extrembergungen ;) :D

  • Torsten, danke für den Tip. Ich denke es wird evt. ein ARB Snatch Strap 8t, 9m. Der hat immerhin 20% Dehnung und kostet etwa die Hälfte des Bubba Ropes.

    Marco: Ich habe übrigens auch nicht vor den Touareg so zu versenken wie auf manchen Youtube Videos zu sehen. Er ist zwar Offroadmäßig ganz gut ausgestattet, aber es ist auch immernoch unser Alltagsauto. Wenn ich den beim Spielen zerlege gibt es Mecker zuhause, d.h. ich erwarte jetzt also keine Extrembergungen ;) :D


    Sehr gute Ansätze!!:top:

    • Seil klingt super
    • Vorsatz den Bock ganz zu lassen auch

    Beim Jeep stand für mich auch immer im Vordergrund, wieder nach Hause zu kommen. Der war zwar nur "Spielzeug", aber eben nicht "Trailerqueen". Ich hatte zwar mal Hitzeprobleme (Kühlerrippen verschlammt) aber gefahren ist er immer.

    Bei dem Video wo das Wasser über die Motorhaube schwappt, kann ich versichern, dass das nicht geplant war. Den Weg war ich in vorangegangen Besuchen immer problemlos gefahren. Wasser bis zum Bodenblech vom Jeep (also etwa 70 cm tief). Das hat sich dann aber offensichtlich immer weiter ausgespüllt und zu dem Ergebnis geführt.

    Viel Spaß, und immer eine Handbreit Luft unter der Karosse.

  • Habe noch ein bisschen recherchiert und zwei Gurte gefunden die noch etwas preiswerter sind als der ARB:

    http://www.t-max-seilwinden.de/bergezubehoer/ auch 9m 8t 20% Dehnung 67 €

    http://off-road-center.dev.browserwerk.de/winden-bergen/…rorcbg8-8t.html 8m 8t 15% Dehnung 49 €

    Zu dem zweiten kann ich allerdings keine Infos finden und der Shop hier in Wiesbaden kann wohl auch nicht viel zu dem Gurt sagen.

    Als Vergleich der ARB Snatch Strap https://www.arb.com.au/products/recov…ps-accessories/ 9m 8t 20% Dehnung habe ich bisher so um 90 € gefunden.

    Falls jemand was zu den Gurten sagen kann, gerne. Ansonsten helfen die Rechercheergebnisse vielleicht anderen Usern die was ähnliches suchen.

    Gruß,

    Christian

  • Hallo zusammen,

    Christian wir hatten ja auch schon beim Treffen gesprochen. Ich habe den ARB und bin glücklich.

    Zu dem Thema Ösen am Treg: Eine einzelne Öse muss 4t statisch standhalten können und eine schräge Bergung (Krafteinwirkung) war durchaus vorgesehen.

    Ich weiß nicht wie es beim aktuellen aussieht.

    Im schlimmsten Fall mach ich mit einer Bergeschlinge ein Dreieck an den 2 Ösen und dann den Bergegurt.

    Beste Grüße

    Denyo

    V6TDI BMT, 12/09, BiXenon, Luftfederung, Kessy, uvm.

  • Hi Denis,

    danke für die Info bzgl. der Abschleppösen. Meine Überlegung war auch mit einem kurzen Gurt/ Schlinge per Kräftedreieck die Last auf die zwei Ösen aufzuteilen. Werde mir, denke ich auch noch entsprechendes Material zulegen.

    Gruß,

    Christian