@andreas:
Hallo Andreas,
ich kann deine Argumentation verstehen. Natürlich werden Preise verhandelt, wo es einen Verhandlungsspielraum gibt. Allerdings darf man eines nicht vergessen, den Faktor Zeit. Ich war kürzlich auf einer Veranstaltung, wo es um die Gestaltung und Einführung eines neuen sehr hochwertigen Produktes ging. Hierbei wurden die Teilnehmer unter anderem gefragt, ob dieses Produkt als Luxus zu bezeichnen ist, bzw. was Luxus eigentlich ist. Das für mich nicht überraschende Ergebnis war, das in der befragten Gruppe das am kostbarsten erachtete Luxusgut Zeit ist. Nicht Maybach, Cartier oder sonst ein Produkt, sondern etwas gänzlich immaterielles.
Zeit zu haben und Zeit nicht zu vergeuden als kostbar zu erachten heißt im Umkehrschluss, dass ich Zeit nicht auf weniger wichtige Dingen verwende. Das bedeutet, daß Zeit auch einen Wert hat. Je weniger Zeit ich also brauche, um etwas anzuschaffen, desto eher bin ich bereit auch etwas mehr für ein Produkt zu bezahlen. Und wenn ich z.B. für den Touareg mit Orginalangebot meines langjährigen Händlers 9% bekommen habe, dann verhandele ich nicht weiter. Ich weiß, daß das ein sehr gutes Angebot ist und es kostet mich (zuviel) Zeit evtl. 1 oder 2 oder 3 weitere Prozentpunkte auszuhandeln.
Was die Raubritter angeht, da sind wir wohl alle der gleichen Meinung. Es braucht halt endlich Reformen. Sind ja auch alle dafür. Aber nur solange es einen selbst nicht trifft. Wenn die Gesellschaft nicht bereit ist, Reformen auch als potentiell persönliche Einschnitte zu betrachten, wird sich nie was ändern.
So long, auch von mir ein schönes Wochenende.
gruß
Heinz