Jetzt wird aber ganz schön "am Denkmal" gerüttelt ..... oder
"Der Weg vom Autobauer zum Aktienzocker"
LG
james
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Der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking ist nach dem Übernahmepoker mit VW ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Die Strafverfolger gehen nach eigenen Angaben möglichen Verstößen gegen das Aktienrecht nach.
Was wird Wiedeking vorgeworfen?
Die Staatsanwaltschaft geht nach eigenen Angaben möglichen Verstößen gegen das Aktienrecht nach. Im Visier der Strafverfolger sind Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und sein ehemaliger Finanzvorstand Holger Härter. Aber auch gegen andere Personen wird ermittelt. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart sagte, die Börsenaufsicht BaFin habe Hinweise auf unberechtigte Weitergabe von Insiderinformationen und auf den Verdacht der Marktmanipulation weitergeleitet. Porsche weist die Vorwürfe zurück. Die Ermittler hatten Räume von Porsche durchsucht und am Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen Unterlagen beschlagnahmt. Bei der - letztlich gescheiterten - VW-Übernahme durch Porsche sollen die Zuffenhausener an der Börse den VW-Aktienkurs manipuliert haben. Wie soll das passiert sein? Nach Informationen der Wirtschaftswoche könnte Porsche nicht erst im Oktober, sondern bereits im Februar 2008 die Absicht gehabt haben, 75 Prozent der VW-Anteile zu übernehmen. Womöglich haben sie die Finanzmärkte bewusst getäuscht, um ihren Plan, VW zu übernehmen, durchsetzen zu können. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ermittelte daraufhin wegen möglicher Kursmanipulation der Märkte.
Wie hat Porsche mit VW-Aktien gezockt?
Porsche schaffte das Kunststück, immer mehr Anteile am VW-Konzern zu erwerben und dabei auch noch Milliarden zu verdienen, anstatt die Aktien teuer zu bezahlen. Vermutlich begann die Zockerei bereits im Frühjahr 2005. Porsche kauft so genannte Calls. Das sind, vereinfacht ausgedrückt, Wetten auf einen steigenden Kurs. Je gewagter diese Wette, desto günstiger sind die Calls zu erhalten. Im Herbst 2005 malt Porsche-Chef Wiedeking eine vermeintliche Bedrohung für VW an die Wand: Es könne zu einer feindlichen Übernahme der Wolfsburger durch ominöse Hedgefonds kommen. Porsche erwerbe bis zu 20 Prozent der VW-Anteile, um fremde Investoren abzuwehren. Die Anteile werden nach und nach weiter aufgestockt. Möglicherweise strafrelevant wird es im März 2008. Da gibt Porsche bekannt, sich durch Optionen rund 50 Prozent der VW-Aktien gesichert zu haben. Eine weitere Aufstockung auf 75 Prozent sei nicht geplant, das versichert Porsche auch Anfang Oktober 2008 noch einmal. Weil die VW-Aktie zu diesem Zeitpunkt als vollkommen überteuert gilt, rechnet der Markt mit fallenden Kursen. Porsche dagegen erwirbt weiter massiv Kaufoptionen an VW-Papieren - heimlich. Nur drei Wochen, nachdem man noch eine Aufstockung ausgeschlossen hatte, verkündet Porsche dann die Kehrtwende: Man wolle bis zu 75 Prozent an VW erwerben. Der Kurs beginnt wieder zu steigen, schließlich schießt er innerhalb von zwei Tagen in die Höhe von 200 auf 1000 Euro. Wiedeking lässt die Optionsgeschäfte auflösen, nach Schätzungen von Analysten spült das fünf Milliarden Euro in die Porsche-Kassen.