ZitatAlles anzeigen26.04.2010: 193. Kurzmeldung (19:08 Uhr MEZ)
Während eines wenige Stunden andauernden Wetterfensters sind wir am vergangenen Freitag mit einer Sondermaschine der Tschukotavia nach Anadyr geflogen, die den kurzen Moment der Wetterruhe für einen eiligen Transport u.a. von Lebensmitteln nach Lavrentia nutzte.
Nach 1,5 Monaten des vergeblichen Wartens hatte ich am Tag zuvor entschieden, dass ein weiteres Warten keinen Sinn macht. Aufgrund der schweren Stürme war es dem Abwicklungsteam der russischen Behörden unmöglich uns in Uelen zu erreichen, bzw. dann in angemessener Zeit von dort wieder wegzukommen. In den 1,5 Monaten unseres Wartens konnte nur ein einziger Helikopter nach Uelen fliegen. Wir kamen nur raus, weil wir den verwegenen Skidoofahrer fanden, der sich unseren nächtlichem "Ausbruchsversuch" zwischen zwei Stürmen zutraute und die außergewöhnliche Verdienstchance nicht entgehen lassen wollte. Ein Höllenritt. Insofern kann ich die Bedenken der offiziellen Stellen nachvollziehen und akzeptieren. Mittlerweile ziehen die Frühlingsstürme über die Beringstraße. Eine Überquerung ist derzeit ausgeschlossen.
Gleichwohl bedeutet das für die Expedition neben einer hohen finanziellen Belastungen, eine mindestens monatelange Unterbrechung.
Ich werde zunächst nach Deutschland zurückkehren um Gespräche führen und dann entscheiden zu können wie wir weitermachen.
Zur Fortsetzung ist insbesondere weiterhin eine Allianz von Partnern notwendig, die auch zukünftig die Expedition unterstützt.
Ich danke dem Team 2010, das durch alle schwierigen Situationen hindurch ein sehr sehr hohes Maß an Willensstärke, Ausdauer und Mut bewiesen hat und freue mich über das bisher Erreichte.
Für die überaus freundliche und freundschaftliche Aufnahme in Lavrentia während der vergangenen Tage, möchten wir uns noch im Besonderen bei der Administration, bei Victor und Marina für die Herzlichkeit und bei dem netten Personal der gepflegten Unterkunft in der wir schlafen durften bedanken.
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