Das ist das derzeit aktuellste (Stand 17.25 Uhr). Schätze, die T-Reg-Wartegemeinschaft kommt mit einem blauen Auge davon
(Quelle: dpa)
Stuttgart (dpa) - Die Automarken Mercedes-Benz und BMW sind am
stärksten von den fehlerhaften Diesel-Einspritzpumpen von Bosch
betroffen. DaimlerChrysler gab am Dienstag in Stuttgart bekannt,
dass am kommenden Montag und Dienstag (7. und 8. Februar) im
Mercedes-Werk Sindelfingen die Produktion gestoppt wird. BMW hat
bereits angekündigt, den im Werk Dingolfing geplanten zweitägigen
Produktionsstopp über Fasching auf fünf Tage zu verlängern. In
anderen deutschen Automobilwerken ist derzeit kein Stillstand wegen
der fehlerhaften Dieselpumpen geplant.
Die Robert Bosch GmbH erwartet inzwischen nach intensiven Tests
eine „zügige Lösung“ des Problems. Sollten bis zum morgigen
Mittwoch bei den Tests keine Mängel mehr auftreten, könne die
Belieferung der Automobilkunden am selben Tag wieder aufgenommen
werden, heißt es in einem Brief der Bosch-Geschäftsführung. Eine
Sprecherin von Bosch bestätigte, dass die Tests auf der Grundlage
einer neuen Beschichtung bei den Hochdruck-Dieselpumpen vorgenommen
wurden. Weitere Angaben machte Bosch nicht. Die Probleme sollen durch
einen Zulieferer entstanden sein. Die Diesel-Einspritzpumpen fallen
bei starker Dauerbelastung angeblich aus, weil sich die Beschichtung
bei starker Hitze löst.
In Sindelfingen werden pro Tag 2000 Wagen der C-, E- und S-Klasse
gefertigt. Dort sind 32 000 Mitarbeiter beschäftigt, davon rund
20 000 in der Produktion. Mercedes hatte bisher wegen der Probleme
mit den Dieselpumpen den Bau von Benzinmodellen vorgezogen. Bei BMW
dürften nach Angaben des Werks durch den Produktionsstopp rund 3600
Autos nicht gebaut werden. BMW-Chef Helmut Panke hat das Problem mit
den Diesel-Einspritzpumpen als „unschön, aber kein Drama“
bezeichnet. Der Produktionsausfall sei nachholbar.
Die VW-Tochter Audi ist nur in geringem Umfang von den
fehlerhaften Dieselpumpen betroffen. Diese würden nur in zwei
Motorentypen mit geringer Stückzahl eingebaut. Bei Opel werden die
Bosch-Einspritzpumpen nur bei manchen Motoren eingebaut. „Wir sind
aber nicht in dem Maß betroffen, wie einige andere, sagte ein Opel-
Sprecher in Rüsselsheim. VW hat nach eigener Darstellung keine
Probleme, zwar hätten die drei-Liter-TDI-Modelle vom Touareg und
Phaeton entsprechende Pumpen. Einen Produktionsstopp gebe es aber
nicht.
BMW will wegen der Probleme mit den Dieselpumpen Fahrzeuge in die
Werkstätten zurückrufen. Ein Sprecher der DaimlerChrysler AG
erklärte, dass bei der nächsten Inspektion in der Werkstatt die
Autos genau auf dieses Problem hin geprüft würden.
Zum Thema Regress-Ansprüche wollte sich am Dienstag noch keiner
der Betroffenen äußern. Die Behebung des Fehlers stehe im Augenblick
im Vordergrund. Je länger Bosch nicht liefern könne, desto
gravierender seien die Auswirkungen bei den Abnehmern. Deshalb
konnten am Dienstag auch die betroffenen Automobilunternehmen noch
nicht eindeutig sagen, wie es in der kommenden Woche bei der
Produktion von Dieseln weitergehen werde.
dpa