Beiträge von Thanandon

    Wasserstoff, Brennstoffzellen, Hybridantrieb - das Auto wird neu erfunden. Doch die Deutschen, früher Technologie-Führer, hinken der Konkurrenz hinterher. Mercedes, VW und Konsorten geben auf ihrer Hausmesse IAA ein klägliches Bild ab - und sperren sich gegen den Wandel.

    Zwei Tage lang war die Internationale Automobilausstellung (IAA) die grünste Messe der Welt. Bei Mercedes tanzten Waldgeister um die Karossen, General Motors servierte Ökohäppchen, die Spritsparmodelle standen überall im Mittelpunkt. Doch nun, da die Pressemeute sowie die Grünen-Politiker abgereist sind und das normale Publikum vor den Toren steht, wird in Frankfurt hastig umgebaut.

    War die Öko-Offensive der deutschen Hersteller auf der IAA also größtenteils Show? Leider ja. Nachdem sich der Trockeneisnebel verzogen hat, wird noch deutlicher, wie blank Mercedes-Benz und andere bei Themen wie Hybridantrieb, CO2-Emissionen oder Gewichtsreduktion tatsächlich sind. Die deutschen Konzerne werden etliche Jahre brauchen, um bei Öko-Autos wieder die Führung zu übernehmen. Wenn sie es überhaupt schaffen.

    Die meisten in Frankfurt vorgestellten Saubermänner sind Konzepte und Studien. Keines der bei Mercedes (F700), Volkswagen (Up) oder Opel (E-Flex) gezeigten Modelle dürfte auf der nächsten IAA als Serienwagen zu sehen sein - vielleicht auf der übernächsten, 2011. Eine halbwegs passable Figur machen lediglich die Bayerischen Motorenwerke (BMW), deren Baukasten aus spritsparenden Technologien bereits in Hunderttausenden realen Autos Verwendung findet.

    Und selbst für die paar umweltfreundlichen IAA-Premieren, die demnächst zum Händler kommen, muss sich die Autonation Deutschland eigentlich schämen. In VWs Bluemotion-Modelle beispielsweise ist wenig Revolutionäres zu finden. Die Wolfsburger Techniker haben einfach den Unterboden geglättet, um den Luftwiderstand zu verbessern. Und leicht laufende Reifen aufgezogen. Von der technologisch weltweit einst führenden deutschen Autoindustrie hätte man mehr erwartet.

    Stattdessen zeigen weiterhin Japaner oder Franzosen, wie Innovation aussehen kann. Citroën etwa hat für seine überzeugende Studie Cactus ein völlig neues Autodesign entwickelt, mit ungewöhnlicher Ästhetik und drastisch niedrigerem Gewicht. Bei Hybridantrieben, die Verbrennungs- und Elektromotor kombinieren, bleibt weiterhin Toyota führend. Von deren Ökoauto Prius wurde bereits eine Million verkauft, während die Deutschen noch nicht einmal ein konkretes Startdatum nennen können.

    Offenbarungseid der Lobbyisten

    Wie wenig Verve die Vorstandschefs der europäischen Hersteller beim Thema Klimaerwärmung und Ökologie tatsächlich an den Tag legen, ließ sich am Mittwoch auf der vielleicht bestbesetzten Pressekonferenz der IAA beobachten. Im Saal "Illusion" hatten sich unter anderem Dieter Zetsche (DaimlerChrysler), Carlos Ghosn (Renault/Nissan), Christian Streiff (PSA Peugeot Citroën), Norbert Reithofer (BMW) und Sergio Marchionne (Fiat) versammelt, um ihre Position zur CO2-Reduktion zu erläutern. Sie lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Wieso denn wir? Und warum schon jetzt?

    Diese Position ist insofern verständlich, als die Autohersteller bei einem Scheitern der Klimaziele ansonsten als die alleinigen Schuldigen dastünden. So wie beim letzten Mal: 1998 hatte der Hersteller-Branchenverband ACEA der EU-Kommission versprochen, die Emissionen bis 2008 auf 140g/km zu senken. Dieses Versprechen hat die Autoindustrie gebrochen. ACEA verweigert der Öffentlichkeit wohl auch deshalb aktuelle Zahlen zur Kohlendioxid-Bilanz ihrer Mitglieder. "Die Autoindustrie verhüllt ihre tatsächliche Situation wie einst Christo den Reichstag", höhnt Jürgen Resch, Chef der Deutschen Umwelthilfe.

    Boom ohne die Deutschen

    Renitente Lobbyisten, ein paar kleine Fahrzeugmodifikationen und millionenschwere PR-Kampagnen werden diesmal allerdings nicht ausreichen, das Ökoproblem zu lösen. Die jüngsten Zahlen belegen, dass die Nachfrage nach umweltfreundlichen Autos stetig steigt: Bis Ende Juli wurden in Deutschland 27 Prozent mehr Autos abgesetzt, die weniger als 130 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen. Öko sells - das Geschäft machen jedoch vornehmlich ausländische Hersteller.

    Weil nichts Unternehmen so effektiv Beine macht wie Veränderungen bei der Nachfrage, besteht die Chance, dass die deutschen Hersteller doch noch in die Gänge kommen. Das Potential ist vorhanden: So ist etwa Mercedes bei Brennstoffzellen der unumstrittene Technologieführer. Und weil Hybridmotoren nach Ansicht vieler Experten ohnehin nur eine Übergangstechnologie sind, haben die Deutschen eine realistische Chance, in einigen Jahren mit Elektromotoren und Wasserstoff-Fahrzeugen wieder weltweit in Führung zu gehen.

    Das Auto wird neu erfunden - hoffentlich in Deutschland.

    Quelle

    Schon mal vorweg....es wid eine Klasse IAA!
    Tolle Modelle, viele Austellungen, es ist für jedes Auge ewtas dabei!
    Wir sind dann :zwinker: "offiziell" am 15.9 unterwegs.

    PS

    Die 20 seitige Farbewerbung VW's heute in der WAM dürfet auch nicht billig gewesen sein. Besonders toll bzw. gelungen fand ich diese leider nicht.

    So handhabe ich es auch und in diesem Fall würde ich Ihm auch eine neue Chance geben, das ist doch so ähnlich wie kleine Geschenke erhlaten die Freundschaft (vielleicht ein bissl übertrieben, dennoch geht es in die gleiche Richtung)

    :top:

    Klar, im Servicebereich gibt es keine Nachbesserungsmöglichkeiten, wie bei Produkten. Da muss man sicher ganz anders und auch vor allem sehr viel kulanter auftreten.

    Auf meinen konkreten Fall bezogen: Der Händler ist sehr hilfsbereit und sehr gewillt alles zu tun (Kleinerer Laden vor Ort, wie immer meine bevorzugte Wahl). Wir bekommen jeweils ohne zu fragen kostenfrei ein ähnlich wertiges Ersatzgerät. Austausch erfolgt, wenn wir das wollen sogar direkt bei uns zu Hause, d.h. ich muß den Automaten nicht mal selbst zum Händler bringen. Probleme werden vom Händler auch überhaupt nicht abgestritten und bagatellisiert. Deswegen möchte ich für einen Fehler des Herstellers nicht unbedingt den Händler zur Verantwortung ziehen, solange mir keine Nachteile daraus entstehen. Auf Grund der Aussage hier werde ich sicherlich den zweiten Nachbesserungsversuch abwarten und zunächst hoffen, dass dann entweder alles funktioniert oder Jura von sich aus die Maschine direkt austauscht. Falls nicht, dann wird halt gesetzlich korrekt bei erneutem Auftreten gewandelt und der Händler bekommt dann auch keine Probleme.

    gruß
    Heinz

    Warum?
    Wenn das Gerät nicht funktioniert und nicht läuft?
    Warum soll ich als Kunde auf meine Ansprüche verzichten.
    das ist für mich persönlich immer schwer nachzuvollziehen, aber das liegt eventuell am Beruf, denn im Hotel wird die Frage der Kulanz(?) jeden Tag aufs Spiel gesetzt.

    mal ein anderes beispiel:

    wenn das steak roh ist, was dann?
    warten auf ein neues?
    von der rechnung nehmen lassen?
    auf freibier bestehen?


    zum thema autowandlung:

    wenn das werk kein ok gibt werden sich die meisten Händler SEHR schwer tun, wahrscheinlich gar nicht wandeln, denn der finanz. Ausgleich den der Händler bekommt ist relativ hoch......:denker:

    Du solltest dem Verkäufer noch einen Versuch der Mängelbeseitigung zugestehen. Bestand der Mangel schon vorher und tritt nach den 6 Monaten immer noch auf, hat die Beweislastumkehr keine Bedeutung.

    Geht die Nachbesserung daneben oder bietet der Verkäufer Dir keine neue Maschine als Nachbesserung an hast Du die Option vom Kauf zurück zu treten bzw. den Kaufpreis zu mindern.

    VG
    Tilo

    wichtig ist auch dass der hersteller zusagen muss, so dass der händler sein geld (zuzahlung) bekommt


    wenn du über monate jeden zweiten tag damit in der werkstatt bist, dann ja, ansonsten nein

    :zwinker:

    Und ich dachte, daß es sich bei diesem Thema um ein deutsches handelt, weil ich den Begriff beim Autokauf bisher nicht kannte...

    Mich würde eine Wandlung aber auch nicht interessieren...ich kaufe ein neues Auto, welches funktionieren sollte...und wenn was nicht funktioniert, wird es repariert...und wenn die Reparatur (oder der Schaden) innerhalb von 2 Jahren auftritt, ist es eine Garantiesache...sprich: ich muß nichts zahlen...

    Sehe ich das zu naiv???