Zitat von nachbar
(...)So nun aber zur Gesundheit. Habe wieder was sehr informatives gelesen. Und dazu kurz vorweg eine Frage: Wer hält sich wirklich die meiste Zeit auf Hauptverkehrsstrassen auf?
In Wohnungen oder Büros... ist die Feinstaubbelastung nicht von der Strasse! Die wird durch die Fenster in der Regel abgehalten! In Räumen wird der Feinstaub selbst produziert. Hauptquellen sind Rauchen, Kerzen, Staubsaugen (durch Aufwirbeln), ...
Hallo nachbar,
ein paar kleine Anmerkungen:
(A) In Büros kann die Feinstaubbelastung vernachlässigt werden, wenn
a) nicht geraucht wird
b) Drucker/Fax/Kopierer getrennt vom Arbeitsplatz angeordnet werden
c) Medizinisch geeignete Teppichböden mit Antistatik verwendet werden und diese auch zweimal im Jahr gewerblich gereinigt werden
(B) Zu Hause lässt sich die Feinstaubbelastung auch minimieren, wenn
a) nicht geraucht wird
b) keine Kerzen oder Räucherstäbchen angezündet werden
c) Möglichst kein normaler Staubsauger verwendet wird
d) Teppichböden möglichst durch Laminat, Parkett, PVC oder Fliesen ersetzt werden
e) Grundsätzlich keine offenen Flammen verwendet werden (z.B. Gasherd, Kamin)
f) Nicht ständig Kurzgebratenes im heissen Öl hergestellt wird
(C) In der Öffentlichkeit kann man die Feinstaubbelastung auch minimieren, indem
a) man nicht in Restaurants oder Gaststätten geht, in denen geraucht wird (Lässt sich nicht zu 100% durchhalten, aber es wird auch in Deutschland langsam besser)
(D) Im Verkehr kann man selbst nichts tun, ausser nicht fahren (Was ich, wenn immer es geht auch beherzige).
Jetzt noch ein paar persönliche subjektive Erfahrungen:
Ich habe seit über 20 Jahren allergische Reaktionen, ein Auslöser konnte bisher jedoch noch nicht ausgemacht werden. Seit gut 5 Jahren schägt das ganze auch auf die Bronchien, man spricht nicht von Asthma, aber es könnte mal Asthma werden. Bei Bedarf nehme ich deswegen ein sündhaft teures Zwei-Komponenten Cortisonspray, welches zwar eigentlich ein Langzeitantiallergikum ist, bei mir aber in der kurzfristigen Dosierung ausreichend ist.
Allergische Reaktionen habe ich immer nach längeren Autofahrten. Trotz Klimaanlage mit jährlich wechselndem Pollenfilter und einem ansonsten geschlossenen Fahrzeug belastet mich eine Fahrt ab 60 Minuten spürbar (Kurzatmigkeit und starke Hustenreizung). Verstärkt wird das ganze an Tagen mit hoher Luftfeuchte und Tiefdruckgebieten.
Ich habe keine Probleme bei Aufenthalt in den oben geschriebenen Bereichen (A), (B) und (C) wohl aber mit (D, Verkehr). Zu (D) muss ich allerdings sagen, dass das auf Europa (ich bewege mich üblicherweise in D, A, CH, I) beschränkt ist. Ich bin sehr oft in USA und habe dort überhaupt keine Probleme mit allergischen Reaktionen, trotz der dortigen unglaublichen Blechmengen in den Ballungszentren. In USA, speziell Kalifornien gibt es praktisch kein Diesel.
Mir ist durchaus bewußt, dass das alles eine sehr subjektive Einschätzung ist. Aber ich möchte damit versuchen darzustellen, dass man durchaus was bewegen könnte durch Massnahmen beim Fahrzeug. Denn die ganzen anderen momentan aufgeführten Dinge bzgl. Feinstaubbelastung sind anders beeinflussbar, wie der Verkehr. Ich kann mir ja keine Route suchen, welche für LKW und Dieselfahrzeuge gesperrt ist. Aber andere Dinge sind sehr wohl zu beeinflussen und für Allergiker seit vielen Jahren bekannte Tatsachen.
gruß
Heinz
P.S.: Das mit der steuerlichen Unterstützung für die Nachrüstung der DPF halte ich eigentlich für nicht richtig. Für Dieselkraftstoff wird heute schon etwa 20 Cent je Liter weniger Mineralölsteuer (inkl. MwSt-Anteil) kassiert, als für Benzin. Wenn nun Diesel faktisch wesentlich ungesünder und ökologisch schlechter ist, als Benzin, dann kann es ja nicht noch eine zusätzliche Steuerförderung für eine DPF-Nachrüstung geben.
Um gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: Wir haben in unserer Firma diverse 1-3jährige Audi/Passat TDI, alle ohne DPF. Die werden selbstverständlich sofort bei Verfügbarkeit nachgerüstet !