Unternehmen setzt zunächst auf reine Software-Lösung
Für 2005 bekräftigte der Vorstand, dass T-Online auf Grund von Kosten für neue Angebote und die geplante Stärkung des Auslandsgeschäfts mit einem Rückgang des Ebitda auf 260 bis 360 Millionen Euro rechne. Der Umsatz soll um 400 bis 600 Millionen Euro zulegen. Neben der internationalen Expansion setzt T-Online auf den Ausbau von kombinierten Angeboten aus Internetzugang, Kommunikations- und Unterhaltungsangeboten sowie auf eine DSL-Komplettvermarktung. Beaujean kündigte an, dass T-Online auf der Branchenmesse Cebit kommende Woche in Hannover eine Software für das Telefonieren über das Internet vorstellen werde.
Bis Ende 2004 steigerte T-Online in Deutschland seine Kundenzahl auf 11,43 Millionen von 10,79 Millionen im Vorjahr. In den anderen europäischen Ländern sank sie jedoch auf 2,07 Millionen von 2,35 Millionen. Konzernweit zählte T-Online zum Jahresende 3,6 Millionen DSL-Tarifkunden, davon 3,2 Millionen in Deutschland und gewann damit auf dem Heimatmarkt allein im vierten Quartal rund 300 000 Kunden.
Die Telekom-Tochter will nun auch ins Geschäft mit Telefonaten über das Internet einsteigen. "Zunächst auf Basis einer Software-Lösung, die es unseren Kunden von diesem Zeitpunkt an ermöglichen wird, am PC mit Headset über das Internet zu telefonieren", sagte T-Online-Chef Rainer Beaujean am Mittwoch in Darmstadt. Später werde dann Voice-over-IP (VoIP) auch mit normalen Telefongeräten möglich sein. Mit günstigeren Internettelefonie-Angeboten würde T-Online auch in Konkurrenz zur Festnetz-Schwester T-Com treten.
Der Vorstandsvorsitzende Rainer Beaujean sagte auf der Bilanzpressekonferenz allerdings, T-Online erwarte durch die Internet-Telefonie "kein großes Umsatzwachstum". Man sehe VoIP als Zusatzleistung im Rahmen von Komplettangeboten aus DSL-Anschluss, Internetzugang und Dienstleistungen.