Das glauben wahrscheinlich nur wieder Damen und Herren von der Politik.
Das die Politik nicht der besserer Banker / Unternehmer ist, haben die Damen und Herren ja zur Genüge bewiesen (KfW, IKB und weitere Banken).
Eine einfache Herauslösung aus GM ist schlichtweg nicht möglich und viel zu einfach dargestellt. Opel gehört mit allen Ecken und Enden zu GM. Das heisst konkret, dass Opel zum Beispiel auch von den günstigen Einkaufspreisen durch GM profitiert (durch die Hohe Anzahl => hier spielt Quantität eine grosse Rolle). Ganz zu schweige von der Vernetzung bei der Finanzsparte/Rechnungswesen etc. Nebenbei gesagt, produziert Opel viel zu wenig Fahrzeuge, um gewinnbringend zu produzieren. Die Kleinwagen werfen viel zu wenig Gewinn pro Fahrzeug ab. Und das kann gerade bei schwacher Nachfrage tötlich sein.
Aus meiner Sicht ist die einzige Lösung ein Zusammenschluss mit einem weitaus größeren Partner, wie beispielsweise Peugeot Citroen. Ein Alleingang wäre der Untergang von Opel. In Deutschland allerdings wird sich, wie es scheint, niemand finden lassen, der Opel möchte. Es klingt zwar hart, aber das Portfolio ist uninteressant für die deutschen Wettbewerber.
Ganz zu schweigen davon, dass alle Patente und Modelle der Muttergesellschaft GM gehören und das diese sicherlich nicht gerne verschenkt werden. Hier bleibt nur das Gesamtpaket zu kaufen oder Lizenzgebühren zu bezahlen. Für beides fehlt allerdings das Geld. Wieso soll der Steuerzahler für eine riskante Aktion die Zeche bezahlen. Fakt ist allerdings, das Opel in den letzten Jahren von GM regelrecht ausgenommen wurde, dennoch gehört Opel rechtlich zu 100% GM. Und deshalb kann auch nur GM eine Lösung für Opel finden.
So hart es klingt, aber Opel ist in diesem Sinne für die deutsche Autoindustrie nicht systemrelevant. Wenn man jetzt Opel helfen würde, dann stehen bald alle Schlange. Ich kann mir sogar denken, dass man Deutschland wegen Wettbewerbsverzerrung zur Verantwortung zieht. Frankreich hatte ja schon ähnliches mit Renault und Peugot vor. Man wurde aber von der EU ausgebremst.
Ohnehin hätte Opel auch nicht die vielen Milliarden Euro, die nötig sind, um neue Autos zu entwickeln, die den Ansprüchen der Kunden und der Klimapolitiker entsprechen.
Man kann aber aus meiner Sicht keine abschließendes Urteil fällen, ob der Staat Opel unterstützen sollte.Für die Politik mag sich allerdings die Frage stellen, wofür der Staat zahlen soll: Subventionen für den Firmenerhalt oder für Arbeitslose und Hartz IV.
Aus meiner Sicht kann die Lösung aber nicht lauten: Löst Opel aus GM heraus und lasst es eigenständig agieren. Die Erfolgschancen wären ohne "grossen Bruder" gleich null.
Zum Thema Einsatz von Steuergeld zwei kurze Bemerkungen: Zum einen nur berechtigt, wenn ein tragfähiges und langfristiges Konzept dargelegt wird und zum anderen wenn sichergestellt ist, dass das Geld nicht irgendwo in Detroit versickert bzw. zur späteren Konkursmasse von GM gehört.
Viele Grüße
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André