iPhone wird bei T-Mobile verkauft
In der Vorstandsetage des britischen Mobilfunk-Konzerns Vodafone in Newbury waren sich die Manager bis zuletzt sicher. Nur sie, Europas größtes Mobilfunkunternehmen, könnten das vom US-Computerkonzern Apple entwickelte iPhone, ein Kombigerät aus Handy, Musikabspielgerät und Organizer, auf den europäischen Markt bringen.
Seit dem Verkaufsstart des iPhones in den USA am vergangenen Freitag wissen es die Manager besser. Wie unsere Zeitung aus Unternehmenskreisen erfuhr, hat die Telekom-Tochter T-Mobile den Zuschlag für den deutschlandweiten Vertrieb des prestigeträchtigen Apple-Mobiltelefons erhalten. Um den lukrativen Auftrag zu bekommen, soll T-Mobile beim Angebot noch „in letzter Sekunde ein Schippchen draufgelegt haben”. Über den Kaufpreis wurde indes nichts bekannt. T-Mobile wollte sich gegenüber unserer Zeitung nicht äußern. „Kein Kommentar”, hieß es aus der Unternehmenszentrale. Auch bei Vodafone wollte ein Unternehmenssprecher die Vorgänge nicht weiter kommentieren.
Das Handy, von dem in den USA allein am ersten Wochenende mehr als eine halbe Million Stück verkauft wurden, soll am 1. November in die deutschen Geschäfte kommen. Der Preis soll bei rund 450 Euro liegen. Wie der Vertrieb in den übrigen europäischen Ländern laufen soll, ist nicht klar.
Zuletzt wurde darüber spekuliert, dass Apple sich von der amerikanischen Ein-Partner-Politik (in den USA verkauft nur AT & T die iPhones) trennt und in einigen Ländern Vertriebsteams aus Vodafone, T-Mobile und Carphone Warehouse bildet. Wegen seiner größeren Marktmacht in Europa war der britische Mobilfunkriese Vodafone bis zuletzt als Favorit für den gesamten Europavertrieb gehandelt worden.